inMotion ist der Titel einer Ausstellung von Monika Rosenberger. „inMotion“ heißt wörtlich übersetzt in Bewegung sein, also nicht stillstehen, weitergehen, weitersuchen… Ein wunderbarer Titel für die Kunst von Monika Rosenberger, aber auch für die Künstlerin Monika Rosenberger, denn das eine ist von anderen, wie immer, nicht zu trennen. Die Titel ihrer Einzelausstellungen in den letzten Jahren sind ganz ähnlicher Natur: unterwegs, Passage, ZeitReise, weite:wege und jetzt inMotion. Monika Rosenberger macht sich auf den Weg, immer wieder und scheut sich nicht auch neue Wege, technisch, inhaltlich und materialmäßig zu gehen. Sie ist in Motion.
Es gibt ein wunderbares Bild von Paul Gauguin von 1897 mit dem Titel „Woher kommen wir ? Wer sind wir ? Wohin gehen wir ? Auch für Monika Rosenberger gehört diese Frage immer schon zu ihrer Kunst und das Leben in seiner Endlichkeit ist ein Weg, der immer weitergegangen werden muss. Deshalb tauchen in ihrer Kunst konstant Boote und Fußspuren, Fragmente antiker Bauten und andere Symbole auf, die Sinnbild für diesen Weg sind, für die Spuren, welche die Geschichte hinterlassen haben, für die Spuren, die wir selber hinterlassen und für das grundsätzliche Kommen und Gehen im Leben eines Menschen.
Monika Rosenberger geht viele Wege in ihrer Kunst und doch ist ihre Handschrift wiedererkennbar. Sie sagt selbst von sich, dass sie experimentierfreudig ist und im prozesshaften Tun ihre Kunst weiterentwickelt. Dabei benutzt sie in vielen Bildern eine Mischtechnik, die aus Malerei, Zeichnung, Druck und Fototransfer besteht. In ihren neuesten Werken geht Monika Rosenberger technisch und materialmäßig wieder neue Wege. Sie arbeitet auf Acrylglas, Glas und Alu Dibond.
Zäune, Boote, Menschen, Fußspuren, Ruder, Hochspannungsleitungen, Häuser. All diese Motive treten aber nur schemenhaft in Erscheinung, sie zeigen keine Dauer im Bild, fordern keine unvergängliche Präsenz, sondern sind nur vage angedeutete Ahnungen, die zwar identifizierbar sind, die jedoch nicht unsere Wahrnehmung vom Bild bestimmen.
Der Künstlerin ist eigen, dass sie einen thematischen Ernst hat, das heißt grundsätzliche Fragen über die Existenz des Menschen, über ihre Verortung, über ihr Dasein und ihre Auseinandersetzung mit der Welt stellt und es dennoch durch Material und komplexe Mischtechnik, durch Zusammensetzung und Duktus schafft, etwas Spielerisches, Leichtes, etwas Überraschendes in ihre Kunst hineinzubringen“.
Auszüge aus einer Einführungsrede von Dr. Ulrike Niederhofer, Überlingen
Ausstellung »inMotion« in der Städt. Galerie + Museum in Engen, am
15.11.2018.